Edition #8
Was wir sind und was wir sein wollen

Am 10. Oktober war der Tag der geistigen Gesundheit… ich hatte immer Bedenken gegen den Gedanken von „Themen“ Tagen, vor allem wenn es um tägliche persönliche Kämpfe geht… Thementage kommen und gehen, aber der innere Sturm, welcher die geistige Gesundheit ist, bleibt lange nachdem der Tag vergangen ist und vom Kürbiskern, Herbstblatt oder was für ein Thema auch als nächstes kommt, ersetzt wird. Für mich ist die geistige Gesundheit ein täglicher Kampf zwischen der düsteren Person, die ich tief im inneren bin und dem lebendig hoffnungsvollen Individuum, für das ich mich täglich entscheide. Ich habe mich für das geschämt, was sich als schwach anfühlte, ich habe diese Realität vor allen versteckt, ich wurde ein Experte des falschen Lächelns… Aber jetzt weiß ich, dass ich nicht diese schandhafte machtlose Reflektion bin, die ich vor allen anderen, die mich je getroffen haben, versteckt habe. Ich muss niemanden zurückweisen oder mich von denen fernhalten, die sich um mich sorgen oder mich lieben. Es ist kein Mantra, kein Erwachen, keine Erleuchtung. Es ist ein großer Wunsch zu sein, nicht vorzutäuschen. Ein Wunsch zu leben, nicht zu überleben. Ein Wunsch loszulassen, nicht festzuhalten. Ein Wunsch den wahren Geschmack des Lebens zu kosten, wie bitter oder frisch er auch immer ist. Ich habe den plastischen Geschmack satt, zu dem ich mich verurteilt habe, ich habe das Neonlicht satt, welches ich die Sonne nannte… Aber es ist eine Reise, eine die ich erfassen und teilen möchte.

Die „Alive. Never Alone.” Initiative, die ich vor kurzem geteilt habe, hat mir erlaubt einige übersehene Fragen erneut zu sehen, einige verleugnete Erinnerungen zu besuchen und Frieden mit schmerzlichen Erinnerungen zu schließen. Es ist nicht einfach ehrlich zu sich selbst zu sein. Wir brauchen Unbedingtheiten, aber unsere Natur entwickelt sich immer weiter. Ohne dauerhaft meinen Kopf an der Vergangenheit zu stoßen, erkenne ich jetzt an, dass sie ein Teil davon ist, der mich zu dem macht, wer ich heute bin und der mich verwandelt während ich mit jedem vergangenen Tag etwas freier werde. Da ich mich entscheide „Leben“ zu meinem täglichen „Thema“ zu machen, auch wenn ich mich nicht so fühle und mich gern auf jedes andere Thema, das ich stattdessen finden könnte, konzentrieren würde. Das ist auch ein Teil davon ehrlich zu sich selbst zu sein…

Vielleicht haben einige von euch die Geschichte schon gehört, aber ich habe Elliott Smith einmal getroffen, bevor er gestorben ist. Ich habe ihn zufällig bei einem Cowboy Junkies Konzert in Montreal in der Nacht vom 21. Mai 2000 getroffen. Er hat in der folgenden Nacht in Montreal gespielt. Wir haben ein wenig gesprochen und ich habe es sogar auf die Gästeliste für die folgende Nacht geschafft. Die Show war düster und echt, von einer Person, die mir suchend schien.

Ich habe an dem Ort gesessen, an dem Elliott war, für wahrscheinlich länger als ich weiß oder wissen wollen würde. Die Lösung hätte die gleiche sein können – wäre die gleiche gewesene. Bin ich kaputt? Auf jeden Fall. Bin ich gebrochen? Vielleicht. Aber niemand ist so gebrochen, dass er nicht mehr repariert werden kann. Wir sind alle geprügelt, gesprungen, zerbrochen, gespalten… Wir fühlen uns vielleicht depressiv, niedergeschmettert und besiegt, aber es ist nie zu spät. Es ist nie zu spät mit einem Freund zu sprechen, einen Fremden zu rufen, zu schreien, weinen, beten, flüstern oder langsam mit geschlossenen Augen zu atmen… Es gibt keinen Grund allein zu laufen.

Am 10. Oktober ging es nicht um geistige Gesundheit. Lasst ihn um uns selbst gehen.

Liebe,
AHF

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