Edition #14
LOVE MENDING HOPE – Da wir eine unterschiedliche, dennoch gemeinsame, Reise teilen

Meine lieben und wertvollen Freunde,

ich hoffe, dass es euch allen gut geht und dass ihr alle in der Lage seid die täglichen Freuden zu empfangen, die langsam zurückkehren, jetzt da das, was sich wie ein nie endender Alptraum angefühlt hat, anfängt langsam seine erschütternde Unklarheit aufzulösen. Auch wenn die Erinnerung an solch einen gemeinsamen schlechten Traum noch nicht vorbei ist, so fühlt es sich zumindest unglaublich gut an die ersten Lichter dessen, was wie ein neuer Morgen scheint, zu empfangen. Es ist noch eine entfernte, fröhliche Grelle, aber sie weckt lebhafte Empfindungen in mir, als wenn nur der Anblick einer solch lebendigen Leuchtkraft und solch heller Farben in der Lage ist mich an die belebende Natur der hoffnungsvollen Versprechen zu erinnern, die mit jedem Morgengrauen erscheinen, der sich aus einer tiefen Dunkelheit erhebt, deren unerbittlicher Realität wir alle uns irgendwann in den letzten 18 Monaten stellen mussten.

Und auch wenn ich weiß, dass egal wie hell es draußen mit fortschreitender Zeit wird, so gibt es keine Flamme, die erhebend genug ist, um die Schäden unserer Verluste zu heilen. Es ist nicht immer einfach die Feinheiten zu sehen, die zwischen Unglauben und Verzicht, Verzweiflung und Loslassen fließen. Das Leben ist so komplex wie der Stoff zwischen unserer Freude und Trauer. Die Existenz scheint mehr und mehr Paradoxien zu reflektieren, während wir weitere Stücke unserer Unschuld verlieren und sie lässt uns mit zu vielen Fragen zurück, so dass es uns irgendwann egal ist und wir nicht versuchen es zu verstehen. Die Realität hat vielleicht mehr damit zu tun, wie wir uns fühlen, als damit die Erklärung zu finden, die wir vielleicht benötigen, um unser ewiges „warum“ irgendwie zu verstehen… Das ist vielleicht der Grund, warum wir dazu tendieren uns von einem Ort zum anderen zu bewegen, ohne uns wirklich zu entwickeln, auch wenn die Veränderung der Umgebung eine tröstende Dimension hat, egal ob illusionär oder nicht. Es braucht Mut, um sich zu bewegen, selbst für einen Schritt oder zwei…


Die letzten anderthalb Jahre haben mich geplagt. Mein dauerhafter Kampf mit einer hartnäckigen Krankheit, die mir keine Energie lies, um viel zu tun – wenn überhaupt etwas – war über eine längere Zeit ziemlich herausfordernd. Aber was mich noch mehr geplagt hat, war nicht physisch in der Lage zu sein bei Freunden zu sein, die mit dem unerträglichen und schrecklichen Schmerz umgehen mussten, welcher mit dem Dahinscheiden einer geliebten Person verbunden ist. Vor ein paar Wochen habe ich die schrecklichen Neuigkeiten gehört, dass die Frau eines guten Bruders eine zu große Last trug, um weiterzumachen. Ich war emotional so verwüstet, dass ich irgendwie für alles und jeden dichtgemacht habe, vor allem, da ich im kommenden Buch über sie schreibe und über einen absolut bedeutungsvollen Moment spreche, den wir als eine Familie geteilt haben, als sie mir das „NOW“ Tattoo angeboten hat, welches ich auf meinem rechten Handgelenk trage. Ich habe etwas Zeit benötigt, um mich wieder zu öffnen. Ich habe den Schreib- und Aufnahmeprozess abgesagt, den ich geplant hatte, habe alles verschoben. Und wenn ich mich bei jedem Schlag, der in meine Richtung kam, abgerollt habe, so wollte ich es dieses Mal nicht vortäuschen und vorgeben, dass alles in Ordnung ist. Ich musste mich den Gefühlen stellen, die es erschaffen hat, statt vor ihnen wegzulaufen.

Durch das Betrachten dieser seltsamen Art von verdrehten Emotionen, chaotisch und verworren, die mich jedes Mal gelähmt haben, wenn ich es gewagt hatte in sie einzutauchen, kam ich zu dem Schluss, dass nur ehrliche Liebe die Fähigkeit hat unsere Hoffnung an bessere Tage zu reparieren. Dass nur mein Zugeständnis, dass ich zerbrechlich und schnell gebrochen bin Freiheit anbieten kann, auch wenn es unmöglich scheint der tiefen Empfindung der Macht- und Hilflosigkeit zu entkommen. Es fühlt sich vielleicht nicht immer wie die reine gefühlsbedingt Emanzipation an, die wir suchen, aber Akzeptanz erschafft die treibende Kraft, die wir benötigen, um weiterzumachen, sowie der neugefundene Frieden uns die Stärke gibt eine weitere Chance zu nutzen mit anderen zu teilen, um die Wiedergeburt der erhebenden Schwingungen zu kommunizieren, von denen wir alle geglaubt haben, dass sie für immer vergangen sind, als wir angefangen haben vom Licht davon zu treiben, dem wir immer gefolgt sind… Bis wir das erreichen können, was auch immer wir Zuhause nenne.


Wenn ich in der Lage bin irgendeinen Trost in „Love Mending Hope“ zu finden, dann ist es, da ich weiß, wie anmutig überströmend es ist sich zu öffnen, wenn auch nur ein wenig, wenn unsere Last zu schwer scheint. Worte sind nur Worte, bis wir die Versprechen empfangen, die sie mit sich bringen. Sie inspirieren einige zur Güte, andere zu Mitgefühl und vielleicht ist das der neue lebendige Morgen, den ich vage von weitem gesehen habe, der mit einem herzlichen Trost aufsteigt.


Ruhe in Frieden, liebe und wertvolle Nong. Vielen Dank für dein liebevolles Herz. Du wirst immer bei uns sein, bei mir, als ein helles Licht, welches mich daran erinnert, dass Zeit nicht nur das „jetzt“ ist, das wir wahrnehmen können, sondern eine fortschreitende Bewegung in Richtung Zukunft, die wir definieren oder neu definieren können, egal wie viel Angst wir vor der Dunkelheit haben, auch wenn wir verloren und allein sind… Lasst uns die Chance nutzen das Licht zu empfangen, so sanft und verletzlich es auch aussieht, damit wir alle ein Teil einer unermüdlichen Flamme werden, durch welche andere, egal wer sie sind, sich willkommen fühlen können, um sich solch einem heilenden Schein anzuschließen, der über unserer unterschiedlichen, dennoch gemeinsamen, Reise scheint.

Euer Freund,
Alex


PS: Ich habe dieses Journal geschrieben, bevor die zerstörerische Flut in Deutschland passierte. Mein Herz ist bei euch, euren Familien und euren Freunden, während ihr euch solch einem schrecklichen Ereignis stellen müsst. Mehr denn je werden Belastbarkeit, Unterstützung, Trost und Liebe benötigt, während wir uns dem stellen müssen, was oftmals zu groß ist, um es allein zu bewältigen…

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